Die performative und dokumentarische Stückentwicklung "WEIL ES KNALLT!“ befasst
sich mit den modernen Varianten von Rausch und Sucht und wie wir im post-Kapitalismus
nach immer mehr Ausflüchten suchen.

Wir haben sowohl bei uns selbst, als auch bei unseren Mitmenschen beobachtet, dass es eine
große Sehnsucht nach einer Flucht aus unserer immer schneller werdenden Gesellschaft gibt.
Einer Flucht in die Verlockung des Rausches, sei es durch Substanzen, Konsum, Technologie,
oder auch Liebes- und Sexsucht (um, zum Beispiel, von sich selbst wegzukommen).
Zudem sind wir überfordert durch unsere Arbeit und haben permanent den Druck
irgendwelchen !auferlegten” gesellschaftlichen Normen gerecht zu werden. Wir versuchen
uns zu betäuben. Wir kompensieren die Folgen von Überarbeitung und dem ständigen Kampf,
mitzuhalten. Wir sind auf der Suche nach einem Leben zwischen Work Life Balance (was
auch immer das heißen soll) und sozialer Zugehörigkeit. In unserem Nacken der Drang nach
Selbstoptimierung und dem Streben nach Erfolg.
Wir sind täglich überfordert durch globale Krisen und Kriege, während wir uns selbst atemlos
im Hamsterrad hinterherrennen.

Alles ist zu schnell. Und alles, was zu schnell ist, ist schnell zu viel.
Wir haben keine Zeit für die Verarbeitung. Wir haben zu wenig Zeit zur Ruhe kommen.

Wir suchen:

• Den Stop-Knopf
• Eine Insel der Glückseligkeit
• Einen Exit

Wir berauschen uns. Wir betäuben uns. Und das Unabhängig von Alter, Demografie und
sozialer Schicht.

“WEIL ES KNALLT” soll zudem Einblicke in die neurologischen Grundlagen des
Suchtverhaltens geben und die Rolle der Gehirnchemie bei der Entstehung von Gefühlen,
Wünschen und Motivationen untersuchen.
Darüber hinaus beleuchtet das Stück die Auswirkungen der sozialen Medien auf die
Gruppenzugehörigkeit und die Suche nach Anerkennung, sowie die Komplexität der
menschlichen Interaktion im digitalen Zeitalter.

Für die Recherche werden thematisch spezifische Interviews mit Expert*innen angestrebt.

Produktion & Schauspiel: Claudia Carus, Christiani C. Wetter, Benjamin Kornfeld
Live Musik: Bernhard Hammer