"Die Chaostheorie besagt, dass geringfügige Änderungen der Anfangsbedingungen dramatische Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Ereignisse haben können...
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...Deshalb wollen wir uns hier gemeinsam auf eine Reise begeben, welche Gedankenstränge öffnet, an verschlossene innere Türen klopft, zum Fragen anregt, nach Antworten strebt und eine Diskussion eröffnet."
Fiese Matenten? Erzähl mir mehr!
Die Wege von Claudia Carus, Christiani Wetter und Benjamin Kornfeld kreuzten sich schon vor mehr als einer Dekade, als die drei sich immer wieder auf Bühnen begegneten und gemeinsam in Theater-produktionen arbeiteten (u.a. Salzburger Landestheater, Kosmos Theater Wien, Klagenfurter Ensemble). Privat unterhielten sich die drei viel über Themen die sie beschäftigten – u.a. Inklusion, Diversität, Aktivismus, Feminismus, mentale und körperliche Gesundheit, Geopolitik, die LGBTQIA+ Community – doch auf Theaterbühnen sahen sie sich an diesen Themen leider noch viel zu selten satt. Und so haben sich die „Fiesen Matenten“ auf die Flagge geschrieben, sich in ihrer Arbeit intensiv auf praktische und theoretische Weise mit ihren Herzensthemen in performativer Weise auseinanderzusetzen. Ziel ist es der Komik, der Tragik, den Ungerechtigkeiten, den Schönheiten und alltäglichen Neurosen unserer Zeit auf den Zahn zu fühlen. Mit konstanten Fragezeichen werden die Gegebenheiten der Gegenwart untersucht und erforscht.
In den Recherchearbeiten und Stückentwicklungen werden unterschiedliche Texte und Medien mit einbezogen, die das Spektrum der Anschauungsmöglichkeiten eines Themas erweitern. Es wird mit verschiedensten medialen und digitalen Gestaltungsmitteln experimentiert, Texte werden als Fragmente bearbeitet oder vom Verein selbst entwickelt und produziert. Deshalb arbeiten die „Fiesen Matenten“ neben Theaterschaffenden auch immer wieder mit Musiker*innen, Autor*innen, Filmemacher*innen, Techniker*innen und Performancekünstler*innen zusammen.
Fiese Matenten? Bedeutung!
Namensgeber des Vereins ist Benjamin Kornfeld, der aus Norddeutschland stammt und der ab und an mit plattdeutschen Begriffen um sich wirft. In diesem Fall: „Fisimatenten“, was in plattdeutscher Umgangssprache soviel wie „Unsinn“ oder „Faxen machen“ bedeutet.
Der genaue Ursprung des Wortes ist nicht gesichert*. Es könnte auf die amourösen Einladungen französischer Offiziere zur Zeit der napoleonischen Kriege zurückgehen, welche die deutschen Frauen zu einem Rendezvous in ihre Zeltplane mit „Visitez ma tente“ eingeladen haben.
*Einige Sprachforscher leiten den Ausdruck jedoch von der in der Amtssprache des 15. Jahrhunderts gebräuchlichen lateinischen Formel visae patentes literae – kurz: visepatentes – her, was so viel bedeutet wie ein ordnungsgemäß geprüftes Patent. Da die Ausfertigung eines solchen Patentes oft lange Zeit in Anspruch nahm, könnte sich die spöttisch gemeinte Bedeutung "überflüssige Schwierigkeiten" daraus entwickelt haben. Eine andere Spur führt zu dem mittelhochdeutschen Wort „visamente“, das aus dem Altfranzösischen stammt und unter anderem mit „Zierrat“ und „Ornament“ übersetzt werden kann.